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Qualität aus Tradition seit 1895

Die Bäckerei Stümper auf der Bergstraße 33 in Seelscheid gehört zum Ort, wie die Kirche am Ende dieser Straße. Vor 100 Jahren gegründet, wird der Betrieb nun in der vierten Generation von Dietmar Stümper und seiner Frau Britta geführt. Die Familienchronik beginnt am 17. September 1895, als Johann Wilhelm Stümper seine Auserwählte, Rosalia Schmitz, heiratete. Ein Onkel der Braut hatte auf der Bergstraße eine kleine Backstube. Er produzierte hier ausschließlich Schwarzbrot und Blatz, denn die Bauern ringsum backten sich ihr Brot meist selbst und kauften nur das schwer zu backende Schwarzbrot und eben ab und zu einen Blatz. Johann Wilhelm Stümper, der sein Handwerk in Solingen-Ohligs gelernt hatte, übernahm die Backstube vom Onkel und erweiterte das Programm. Im Königswinterer Ofen (Backes) backte er jetzt auch Graubrot und Wecken ab.

Das duftende Brot wurde über Land gebracht, zu Fuß, und bis nach Oberwennerscheid. Diese Aufgabe übernahm eine Frau namens Christina, im Volksmund »et Wecks Sting« genannt. Sie trug das Brot im Korb auf dem Kopf und gab keine Ruhe, bis alles verkauft war. Der Bäckermeister musste trotzdem, nebenbei eine kleine Landwirtschaft betreiben, um die Familie zu ernähren.

Ende der Zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts übernahm sein Sohn Friedrich das Geschäft, zusammen mit Ehefrau Maria, geborene Klein aus Wennerscheid. Der Junge Chef modernisierte den Betrieb und schaffte den ersten Dampfbackofen an. Die Arbeit wurde dadurch leichter, denn es war nicht mehr so mühsam, den Ofen aufzuheizen. Am 4. April 1962 übergab Friedrich Stümper die Firma an seinen Sohn Fritz, der das Bäckerhandwerk von der Pieke auf gelernt hatte, und dessen Frau Christa. Bereits vier Jahre vorher war das Haus durch einen Anbau erweitert und der erste Schritt zu einer modernen Bäckerei getan worden. In der Backstube stand nun ein Umwälzofen. Neben Brot und Gebäck führte das Haus Stümper bis 1978 auch Lebensmittel. Fritz Stümper Junior erweiterte nun das Programm der Bäckerei, fuhr regelmäßig mit seinen Erzeugnissen über Land und brachte sein Brot von Haus zu Haus.

1995 feierte man das hundertjährige Jubiläum. Die Kunden wurden mit Sekt, Pizzatörtchen, Überraschungs-Berlinern für die Kinder und Sonderangeboten eingeladen, mit der Familie Stümper zu feiern – für damalige Verhältnisse schon eine hochmoderne Marketing-Aktion.

1999 übernahm schließlich Dietmar Stümper in vierter Generation die Bäckerei. Er hat sich in den letzten Jahren erfolgreich gegen den allgemeinen Trend zur Schnelligkeit, Hast und Massenproduktion gestellt. Bis heute backt er nach alter Tradition in  Handarbeit nach alten überlieferten Rezepten ohne Zusatzstoffe und ohne Fertigbackmischungen mit Hingabe, Sorgfalt und Leidenschaft, unterstützt von seiner Frau und seinem Team. Er ist vor Ort der einzig verbliebene, nach alter Tradition und ausschließlich von Hand backende Bäcker.